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17-jährige Schülerin aus Ägypten berichtet über Praktikum bei Wöhr®

Die 17-jährige Sara von der deutschen Schule in Alexandria/Ägypten berichtet über ihre Eindrücke zum vierwöchigen Betriebspraktikum bei Wöhr®.

Sara Khaled Kassem

Sara Khaled Kassem

Sara Khaled Kassem mit Mentorin Theresa Olah

Sara Khaled Kassem mit Mentorin Theresa Olah

Insbesondere das viele Grün hat bei Sara Khaled Kassem einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Die 17-jährige Schülerin der Deutschen Schule der Borromäerinnen in Alexandria (eine Schule nur für Mädchen) ist zum ersten Mal im Schwarzwald, als sie ein vierwöchiges Praktikum bei der Richard Wöhr GmbH in Höfen absolviert.

In den letzten beiden Schuljahren vor dem Abitur (im Sommer 2014) müssen die 23 Schülerinnen ihrer Klasse jeweils zwischen Mai und Juli ein mehrwöchiges Praktikum in einem Unternehmen ihrer Wahl machen. „Unser Lehrer hilft uns bei der Suche, denn uns stehen dabei auch Reisen ins Ausland offen“, meint Sara, die es zusammen mit zwei Klassenkameradinnen in den Kreis Calw verschlagen hat.

Sie wohnten gemeinsam im Schwesternwohnheim in Calw und fuhren von dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihren Arbeitsplätzen bei Börlind, bei der Raiffeisenbank und bei Wöhr.

Inzwischen ist die Ägypterin wieder in ihre Heimatstadt zurückgeflogen, wo sich ein weiteres Praktikum anschließt. „Ich fand es sehr interessant, hier zu arbeiten“, fasste Sara ihre Eindrücke aus den Abteilungen Einkauf, Versand, Marketing, Arbeitsvorbereitung und Tastaturbau zusammen.

Da Sara fließend Deutsch spricht (Unterrichtssprache an der Deutschen Schule), war die Verständigung mit den Mitarbeitern der Firma Wöhr kein Problem. „Ich hatte zu allen einen guten Kontakt, wurde überall freundlich aufgenommen und die Hilfsbereitschaft war groß“, lautete ihr Resümee.

Vor ihrem Praktikum in Höfen hielt sich die Mädchenklasse noch zu einer einwöchigen Studienfahrt in Berlin auf. Auch während ihrer beiden Studienaufenthalte in München in den Jahren davor konnte Sara deutsche Großstadtluft schnuppern. „Ich finde die Menschen dort aber nicht so freundlich und hilfsbereit wie hier im Schwarzwald“, stellte die Tochter eines Marineoffiziers und einer Lehrerin fest.

Auch von ihrer Heimat Alexandria, eine knapp fünf Millionen Einwohner zählende Metropole am Mittelmeer, kennt sie dieses eher zurückhaltend-distanzierte Verhalten nicht. Seit den Aufständen gegen das Regime von Ex-Präsident Husni Mubarak könne sie einen noch stärkeren Zusammenhalt der Einwohner feststellen. „In unserem Wohnviertel hält man zusammen und unterstützt sich, ich fühle mich da wie in einer großen Familie“, schildert Sara, die mit ihren Eltern, ihrer 13-jährigen Schwester und ihrem fünfjährigen Bruder in einer Eigentumswohnung mitten in der Großstadt lebt, die dortigen Verhältnisse. „Bei uns ist es selbstverständlich, dass älteren Frauen über die Straße geholfen wird und auch als junge Frau kann ich mich sicher bewegen, zumal die Polizei große Präsenz zeigt“, führt sie aus.

Allerdings dürften sich muslimische Frauen nicht so freizügig zeigen wie etwa deutsche Frauen. Nur in Touristenorten seien Tops und Bikinis erlaubt, ansonsten müsse man in speziell Frauen vorbehaltene Freibäder gehen. „An der Schule tragen wir Uniform, auch bei über 30 Grad in den Sommermonaten, aber in meiner Freizeit kleide ich mich modisch ganz nach meinem Geschmack“, so die auch englisch und arabisch sprechende Schülerin, die sogar eine Seite auf Facebook hat und den respektvollen Umgang mit anderen Religionen von klein auf gewohnt ist.

Bei ihren Ausflügen nach Heidelberg, Straßburg und Stuttgart zeigte sich Sara beeindruckt von den historischen Stadtkernen mit den Fachwerkhäusern und Villen. Und auch der elsässische Flammkuchen habe es ihr und ihren Kameradinnen angetan.

„Außerhalb Alexandrias gibt es bei uns auch Dörfer mit Wiesen, auf denen Bauern ihre Kühe und Schafe halten. Ansonsten haben wir einen großen Park in Alexandria, der bis ans Meer reicht, aber das üppige Grün hier ist schon beeindruckend.“ Trotz der besseren Luft auf dem Land brauche sie das Leben und den Lärm der Straßen und sie sei es auch gewohnt, nahezu rund um die Uhr einkaufen zu können.

Falls sie die Gelegenheit dazu bekäme, würde sie gerne wiederkommen, meinte Sara an ihrem letzten Arbeitstag, als sie Abschied nahm von Geschäftsführer Stefan Wöhr und Mentorin Theresa Olah.

Stefan Wöhr beurteilte die gemeinsame Erfahrung ebenfalls positiv. Seiner Ansicht nach „ist auch für ein international tätiges Unternehmen wie die Richard Wöhr GmbH ein Austausch mit der ägyptischen Kultur nicht alltäglich – und sehr spannend.“

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